Wenn es um ökonomisches und ökologisches Fahren geht, dann sind wir als Berufskraftfahrer ganz besonders gefordert. Denn es reicht bei weitem nicht aus, sich auf die erlernten Fertigkeiten zur verschleiß- und kraftstoffsparenden Fahrweise zu verlassen. Nein, die effektive Umsetzung des erworbenen Wissens ist die unabdingbar wichtige Voraussetzung für dauerhaft gute Ergebnisse. Durch das richtige Know-how lassen sich der Verbrauch und die Emissionen sowie der Verschleiß messbar reduzieren. Eine sehr große Bedeutung hat dabei für uns als Fahrer vor allem das vorausschauende Fahren.

riserva rossaEs gibt, wie Du wahrscheinlich auch bereits erfahren hast, gezielte ECO-Trainingsmaßnahmen mit denen sich nachweislich 10–14 % Kraftstoff eingespart lassen. Diese Einsparung ist ein spürbarer Effekt, der sich auch belegen lässt. Dazu werden eine Eingangsfahrt“ vor dem Training mit einer „Ausgangsfahrt“ nach dem Training miteinander verglichen. Es ist selbstverständlich, dass dabei jeweils die identische Route zurückzulegen ist. Für die spätere Analyse werden die relevanten Fahrwerte aufgezeichnet.

Es sei noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen, dass vor allem das „vorausschauende Fahren“ absolut maßgeblich für einen späteren Erfolg ist.

 

Besser mit Telematik gestützten Internetdiensten

Als Berufskraftfahrer kannst Du mit Hilfe der Telematik deine Fahrweise optimieren und damit eine effiziente Reduzierung von Kraftstoff und Verschleiß erreichen. Die Telematik beschäftigt sich mit der Erfassung, Verarbeitung und Darstellung von Daten. Es geht dabei um die Daten zu Fahrzeugen mit ihrem zu transportierenden Inhalt, dem Versand und Empfang von Personen oder Gütern.

Um welche Messungen geht es bei Telematik?

• Die vorausschauende Fahrweise.
• Die Höchstgeschwindigkeit.
• Das Anfahren.
• Das Bremsen.
• Die von dir gewählten Drehzahlen im Fahrbetrieb.
• Die von dir eingesetzte Re-/Intarder .
• Fahren und schalten im Volllastbetrieb.
• Fahren und schalten im Teillastbetrieb.
• Die Gaspedalbewegung.
• Die gleichmäßige Geschwindigkeit.
• Der Standverbrauch Motor.
• Das durchschnittliche Gesamtgewicht bezogen auf die Einsatzschwere.




 Die Kosteneinsparung

Nach einem ECO-Training sind wir als Fahrer sehr schnell in der Lage, den Sprit-Verbrauch zukünftig um mind. 1 Liter pro 100 gefahrener km zu senken. Bei einer Fahrleistung von wenigstens 100.000 Kilometer im Jahr sind das schon 1.000 Liter weniger Verbrauch!
Bei durchschnittlichen Kosten pro Liter Diesel von 1,18 Euro netto ergeben sich somit Einsparungen in Höhe von 1.180 Euro.
Aus eigener Erfahrung kann ich sogar prognostizieren, dass später sogar vier bis sechs Liter der Verbrauchsminderung auf 100 Kilometer möglich sind. Das bedeutet für größere Speditionen und Transportunternehmer mit mehr als 50 Fahrzeugen, dass hier eine Kosteneinsparung im sechsstelligen Bereich möglich ist.

Verschleißfreies fahren

Es geht aber nicht nur um die Reduzierung des Sprit-Verbrauchs. Eine vorausschauende Fahrweise wirkt sich auch positiv auf die Verschleißteile aus. Das betrifft einmal die Bremsbeläge und Bremsscheiben von Zugmaschine und Anhänger bzw. Auflieger. Gleichermaßen gilt das aber auch für den Verschleiß der Kupplung und der Reifen, deren Ersatz einen respektablen Kostenfaktor ausmacht.

Gute Noten für gute Fahrer

Wenn es um die Umsetzung geht, lautet das Motto ganz klar: Gute Noten für gute Fahrer. Die Umsetzung ist nämlich zuallererst einmal eine Kopfsache, denn sie fordert von jedem von uns die Bereitschaft, die zusätzlichen Herausforderungen anzunehmen. Alte lieb gewonnene Gewohnheiten, die den herkömmlichen Fahrstil betreffen, gilt es Schritt für Schritt vollständig mit einer sachkundigen Schulung zu ändern. Es ist die Zeit, um „alte Zöpfe abzuschneiden“. Konsequenz und Geduld werden im selben Maße von Dir verlang. Denn der neue wirtschaftliche gute Fahrstil
stellt sich meist erst nach einem Jahr ein.

Dennoch bin ich der Meinung, dass es sich allemal lohnt. Du bist viel entspannter unterwegs und die monatliche Durchschnittsgeschwindigkeit steigt sogar an.




Eine nicht zu unterschätzende Voraussetzung ist natürlich auch die körperliche Kondition. Müdigkeit, Stress-Symptome und gesundheitliche Beschwerden wirken sich äußerst negativ auf die wirtschaftliche Fahrweise aus! Mittlerweile gibt es Apps, die uns bei der Umsetzung helfen können. Diese machen aber nur dann Sinn, wenn sie mit Deinen Fahrzeugdaten, also über ein eingebautes Telematik-System, verbunden sind.

Selbst die verbleibenden Lenk- und Ruhezeiten können auf einem Smartphone oder den sogenannten Wearabels abgerufen werden.

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